Jahrgangsübergreifender Unterricht

Jahrgangsübergreifender Unterricht

An unserer Hüllbergschule gibt es bereits seit dem Schuljahr 2006/2007 (s. Rückblick) jahrgangsgemischte Gruppen in der Eingangsstufe. Die vier Eingangsklassen (E1-E4)  werden zur Zeit von den Kindern der ersten und zweiten Schuljahre jahrgangsgemischt besucht. Ab dem Schuljahr 2016/2017 werden in vier weiterführenden Klassen (W1-W4) die dritten und vierten Jahrgänge gemeinsam gefördert.

Gründe für altersgemischte Lerngruppen

  • Wir möchten , dass Kinder ihre Schulzeit ohne  Angst und Unsicherheit erleben.
  • Wir möchten, dass Kinder, die langsam lernen, genügend Zeit haben zu verstehen.
  • Wir möchten , dass Kinder, die schnell lernen, sich nicht in der Schule langweilen.
  • Wir möchten, dass kein Kind schon in der ersten Klasse „sitzen bleibt“. In unserer Schule bleibt daher jedes Kind  für ein, zwei oder drei Jahre in der Gruppe, in die es eingeschult wurde.
  • Wir möchten, dass die Kinder von anderen Kindern lernen, weil sie sich in Sprache und Denken näher sind.
  • Wir möchten, dass die Kinder voneinander Arbeitstechniken kennenlernen und einüben.
  • Wir möchten den Kindern vielschichtige Erfahrungen im Zusammenleben und Zusammenarbeiten ermöglichen, denn in altersgemischten Lerngruppen ist Unterschiedlichkeit selbstverständlich und kann leichter toleriert werden.
  • Wir möchten, dass die Kinder unabhängig sind von dem Vergleich mit Anderen.

Bei uns lernen die Kinder, entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten. Die Kinder fangen sehr früh an, Aufgaben selbstständig zu bearbeiten und Schritt für Schritt ihr Wissen und Können nach eigenem Lerntempo zu erweitern. Der Schulanfang und das Kennenlernen der Schule fällt den Anfängern mit Unterstützung der „Großen“ aus ihrer Klasse viel leichter. Die Regeln, die in der Schule und in den Lerngruppen gelten, werden durch Nachahmung des Verhaltens der Klassenkameraden spielend gelernt. Wir brauchen nicht mehr so viel Zeit zum Einüben grundlegender Arbeitstechniken, da sich auch dabei die neuen an den erfahrenen Kindern orientieren. So wird Lernzeit gewonnen und Lernatmosphäre ist friedlicher und gelöster.

Nicht die Kinder müssen passend gemacht werden für unsere Schule – unsere Schule muss passend gemacht werden für die Kinder: Wir wollen die Kinder so annehmen, wie sie sind.

Unterrichtspraxis

Organisation: In der Hüllbergschule gibt es vier altersgemischte Eingangsgruppen mit bis zu 28 Kindern.

Dauer der Eingangsstufe: Die Schüler bleiben 1 bis 3 Jahre, in der Regel aber 2 Jahre, in der Eingangsstufe. Besonders leistungsstarke Kinder, die sich den Unterrichtsstoff von Klasse 1 und 2 schnell und erfolgreich angeeignet haben, können nach einem Jahr in die 3. Klasse übergehen, wenn sie die dafür erforderlichen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen haben.
Kinder, die mehr Zeit brauchen oder höheren Förderbedarf haben, verweilen auch drei Jahre in der Eingangsstufe. Da sie mit einer gleichbleibenden Gruppe zusammen bleiben, empfinden dies diese Kinder nicht als Zurückstufung.

Fördern: Die Kinder nehmen von vornherein die Andersartigkeit und Verschiedenheit eines jeden Kindes wahr. Unterschiedliches Lernniveau ist so Bereicherung und nicht Ausschluss oder Diskriminierung innerhalb der Lerngruppe.
Förderung erfolgt vor allem durch innere Differenzierung und bei Bedarf in kleinen Zeiteinheiten durch direkte Zuwendung und Unterstützung sofort dann, wenn Probleme auftauchen.

Unterrichtsformen: Die Unterrichtsformen sind vorwiegend freie Arbeitsformen im Sinne von Wochenplan-/ Werkstattunterricht. Damit sollen besonders die Selbstständigkeit der Kinder gefördert und ihre natürliche Freude am Lernen erhalten bleiben. Geeignetes Unterrichtsmaterial für das selbstgesteuerte Lernen wird bereitgestellt.
Der Tagesablauf wird weitgehend rhythmisiert, um den Kindern einen verlässlichen Rahmen zu geben.

Voneinander lernen: Durch die Altersmischung soll dem sozialen Miteinander von Groß und Klein und dem Lernen voneinander unsere besondere Aufmerksamkeit gelten. Die Schüler sollen „teamfähig“ werden und voneinander und miteinander lernen. Dabei sollen die Großen die Kleinen unterstützen und ihnen beim Lernen Partner sein. Sie wiederholen und festigen dabei den bereits erlernten Unterrichtsstoff.  Eigenverantwortung und Selbstständigkeit wird gestärkt.